Deutsche Haushalte haben fast alle irgendein Kartenspiel im Schrank versteckt. Seit vielen hundert Jahren gehören diverse Spiele zum Leben dazu und verschönern die Freizeit und gesellige Abende. Im Laufe der Zeit haben sich sowohl Karten als auch die Spiele selbst verändert und heute gibt es unzählige Möglichkeiten, sich mit Karo, Herz, Pik und Kreuz zu vergnügen.
Beliebte Kartenspiele für Familie, Stammtisch und Freunde
Ursprünglich stammen Kartenspiele wohl aus orientalischen Ländern. Ab dem 14.Jahrhundert erreichten sie den europäischen Raum, besonders auch Frankreich, wo sie sich den jeweiligen Regionen mit Farben und Spielvarianten anpassten. Ab 1500 war beispielsweise vor allem in Kneipen das Spiel
Drei beliebte Kartenspiele im Überblick
Wir wollen uns in diesem Artikel mit den drei bekanntesten und sehr traditionellen Spielen Doppelkopf, Skat und Rommé befassen. Hier zuerst einmal eine Beschreibung der wichtigsten Eigenschaften und Grundregeln für gute Kartenspiele wie diese:
Doppelkopf gehört zu den komplexeren Spielen mit einem umfänglichen Regelwerk, bei dem Taktik eine große Rolle spielt.
- Gespielt wird normalerweise mit 4 Personen, die 2 Teams bilden. (Bei 5 Personen setzt der Geber aus). Ziel ist, zusammen mit dem Partner so viele und hohe Stiche wie möglich zu bekommen.
- Benötigt wird ein 48er Blatt von Neun bis Ass, es ist also jede Karte doppelt vorhanden.
- Als Trumpf fungieren Herz 10, Damen, Buben und Karo.
- Jeder erhält zu Beginn 12 Karten, wobei die 2 Kreuz Damen ein Team bilden (Re-Team). Das wird jedoch nicht offen bekannt gegeben, sondern man erkennt am Spielverhalten des Partners, mit wem man zusammenarbeitet.
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In der ersten Runde wird „gereizt“, das heißt, der Spieler kann
oder Spiele (Damensolo, Bubensolo, Farbsolo), Armut oder Hochzeit.gegen ein Normalspiel ansagen. Die Spieler mit Vorbehalt müssen am Ende der Runde, abhängig vom Kartendeck, erklären, welches Spiel sie spielen möchten. Es gibt diverse Solo- - Hat ein Spieler beide Kreuz Damen, kann er wählen, ob er im Alleingang spielen möchte oder er benennt einen Partner.
- Es wird jeweils in Runden gespielt, wobei die angespielte Farbe das Ausspielen vorgibt. Hat man diese Farbe nicht, kann man eine Karte abwerfen, oder einen Trumpf ausspielen. Derjenige, der in der Runde die stärkste Karte hat, gewinnt.
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Es gibt verschiedene
und Karten jederzeit machen kann: Re/Contra, unter 90, unter 60, unter 30 oder Schwarz. Die Ansage beginnt nach der Vorbehaltsabfrage und mit noch mindestens elf Karten in der Hand.die der Spieler aufgrund der Wertigkeiten und Anzahl der -
Extrapunkte können nochmals durch
(Man verliert Karo Ass an den Gegner), < Doppelkopf> (ein Stich mit ausschließlích10 und Ass) oder(Gewinn des letzten Stiches mit einem Kreuz Buben), gewonnen werden. - Die Auswertung erfolgt nach dem letzten Stich durch Addieren der Punkte. Das Re-Team gewinnt, wenn es mindestens 121 Punkte hat.
Der Reiz des Spiels liegt vor allem darin zu ahnen, welche Karten die Mitspieler haben. Es erfordert schon einige Praxis, um sich mit allen Regeln und Tricks vertraut zu machen, bewirkt allerdings auch, dass nie Langeweile aufkommt.
Durch diverse bestehende Varianten werden nochmals neue Blickwinkel ins Spiel gebracht, so dass letztendlich jeder Spieler den zu ihm passenden Spielverlauf finden kann.
Skat ist das klassische deutsche Kartenspiel schlechthin, beliebt wegen taktischer Möglichkeiten und seiner Vielseitigkeit. Auch hier sind eine Menge Regeln einzuhalten und die Kenntnis der Anleitung ist essentiell für ein gutes Spiel:
- 3 Spieler bestreiten das Spiel, wobei einer gegen die beiden anderen antritt.
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Gespielt wird mit einem 32er Blatt, wovon jeder Spieler 10 Skatkarten bekommt. 2 Karten bleiben im sogenannten
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Zuerst wird gereizt, wer ein gutes Blatt hat und am höchsten reizt, ist der
und spielt gegen die anderen zwei. Das etwas komplizierte Reizen ist Zählarbeit. Ausschlaggebend sind dabei die Buben, deren Farb-Reihenfolge mit Multiplikator Kreuz (12)/ Pik (11)/ Herz (10)/ Karo (9) ist. Hat man also einen Kreuz-Buben (Ansage „mit“) und alle anderen Buben außer dem Herz Buben, dann zählt man „mit 2“, hinzugerechnet wird immer eine 1, also „mit 2 spiel 3“.
Besitzt man keinen Kreuz-Buben, zählt man bis zu einem vorhandenen Buben herunter und setzt davor ein „ohne“. – Beispiel: Hat man einen Pik Buben, heißt die Ansage: „ohne 1 spiel 2“.
Der Bubenwert wird dann mit dem Wert der vorgegebenen Farbe multipliziert: Bei einem Spiel „ohne 1 spiel 2“ mit Trumpf Kreuz kann also bis 24 (2×12) gereizt werden.
- Ist der Solist gefunden, beginnt er nun gegen die 2 anderen, die sich nicht absprechen dürfen, zu spielen. Dafür kann er die 2 Karten des Skat oder Stock aufnehmen und 2 seiner Karten verdeckt ablegen. Diese zählen als Punkte zu seinen Stichen dazu.
Kann man nicht mit der geforderten Farbe bedienen, opfert man eine andere Farbe oder spielt einen Trumpf (die vom Solisten bestimmte Farbe oder ein Bube), wobei der höchste Trumpf gewinnt.
Die Karten zählen in der Reihenfolge A, 10, K, D, B, 9, 8, 7.
- Sonderformen die der Solist beim Reizen bestimmt, erhöhen den Gewinn nochmals und sind unter anderem:
Grand: Nur Buben sind Trumpf.
Null: Es gibt keinen Trumpf und der Solist gewinnt, falls er keinen Stich bekommt.
Hand: Die Karten des Skat werden nicht genutzt.
Schneider: Die zwei Gegner bekommen zusammen unter 30 Punkte.
Schwarz: Die zwei Gegenspieler bekommen nicht einen Stich.
Offen: Solist zeigt allen Mitspielern seine Karten.
Beliebte Kartenspiele wie Skat erfordern viel Übung und Erfahrung und eignen sich gut für 3 Spieler die sich regelmäßig treffen, um so ihre Taktik und ihre Übung mit dem Regelwerk zu verbessern.
Rommé zeigt als Familien-Favorit einfache Regeln. Leicht verständlich, wenn auch mit taktischen Optionen, eignet sich dieses beliebte Kartenspiel auch für Kinder. Es gibt eine ganze Anzahl von Varianten, wobei sich im deutschsprachigen Bereich eine Variante als
- Die Anzahl der Spieler kann zwischen 2 und 6 Personen schwanken.
- Gespielt wird mit 2 x 52 Karten plus 6 Joker
- Es werden 13 Karten für jeden Spieler gegeben. Die restlichen Karten werden als Stapel verdeckt auf den Tisch gelegt, die oberste Karte wird daneben aufgedeckt und ist der Beginn des Ablagestapels.
- Jeder Spieler muss vor dem Legen eine neue Karte ziehen. Hier kann er wählen, ob er die aufgedeckte Karte vom Ablagestapel nimmt, oder aber eine verdeckte des Decks. Nach dem Legen muss er eine Karte ablegen. So wird man schlecht passende Karten seiner Hand los und hat die Chance, etwas gut Passendes zu ziehen.
- Die Karten werden passend angelegt, wie weiter unten beschrieben, und das Spiel endet, wenn 1 Spieler alle Karten gelegt hat.
- Es können gelegt werden:
Sequenzen: Karten der gleichen Farbe. Die Kartenfolge zählt von 2 bis10, Bube, Dame, König und Ass, dabei können auch Ass und Zwei aneinandergelegt werden.
Sätze: Gleiche Karten mit unterschiedlichen Farben wie 4 Damen verschiedener Farben, 4 Zehner verschiedener Farben usw. Hierbei muss jede gewählte Kombination mindestens 3 Karten und maximal 4 Karten enthalten.
- Die erste Reihe darf nur gelegt werden, wenn sie mindestens 30 Punkte an Wert hat. Kartenwerte sind die entsprechenden Zahlen, für Bube bis König 10 und für das Ass 11 Punkte. Joker zählen wie die Karte, die sie ersetzen, was vom Spieler beim Legen genau bestimmt werden muss. – Zusätzlich kann man dann an bestehende Reihen anlegen, oder neue Reihen bilden.
- Liegt ein Joker aus, kann man diesen gegen die passende Karte, die er vertritt, austauschen und den Joker zu seiner Hand dazu nehmen. Mit ein wenig Taktik kann man so daran arbeiten, möglichst schnell eine vollständige Reihe auszulegen und das Spiel zu beenden.
- Die Spielrunde ist in dem Moment beendet, wenn ein Spieler alle Karten abgelegt hat. Die Werte der verbliebenen Handkarten werden gezählt und notiert, wobei ein Joker dann 20 Punkte kostet. Der Spieler der am Ende die wenigsten Punkte hat, ist der Gewinner.
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Ist ein Spieler in der Lage, all seine Karten auf einmal abzulegen, so nennt sich diese Situation
Rommé> und die Punkte der Verlierer werden doppelt angerechnet.
Ein wirklich vergnügliches Kartenspiel, das für alle Spieler reizvoll ist und sich mit einer
Teilnehmerzahl bis zu 6 Personen für viele Gelegenheiten eignet.
Die Wichtigkeit der Kartenspiele
Nicht nur der soziale Aspekt des Zusammenspiels der unterschiedlichsten Menschen, ob jung oder alt, sondern auch das Training bestimmter Eigenschaften wie Konzentration und Ausdauer, mathematische Überlegungen, Strategie-Entwicklung, schnelle Reaktion und andere gibt dem Kartenspiel einen tieferen Sinn. Die Vielzahl der vorhandenen Spiele, ob klassisch, oder auf die moderne Zeit zugeschnitten, garantiert, dass keine Langeweile aufkommen kann.
Selbst für Kinder kann man altersgerechte Spiele finden und so den Nachwuchs langsam in die „Spielszene“ der Familie integrieren.
Resümee für gute Kartenspiele
Was sich über Jahrhunderte entwickelt hat, ist auch heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Durch die moderne Zeit gibt es nicht nur viele unterschiedliche Spiel-Varianten, es besteht außerdem die Option, online einige kostenlose Spiele kennenzulernen und dort Stück für Stück zu üben, ohne die Mitspieler mit Rückfragen nach Regeln oder Werten zu belästigen. So, gut gerüstet, kann man sich dann angstfrei mit anderen Spielern zusammentun und ein nettes Spiel genießen. Nach den obigen Beschreibungen sieht man bereits, dass die Wahl des Kartenspiels ganz vom eigenen Geschmack abhängt und auch von der Anzahl der anwesenden Spieler.
Wer einmal einen Klassiker verstanden hat, egal ob es sich um einfache Kartenspiele oder etwas anspruchsvollere mit großem Regelwerk handelt, wird immer wieder gerne darauf zurückkommen um eine tolle Zeit mit Familie oder Freunden zu verbringen.